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The Spirit Scribe

Utoya erscheint

20. Oktober 2021



[Bild: NightCafe AI]


[Musik in der Zufallsauswahl: »Voice in my head« von Amy Lee. Perfekt passend, wie immer. Kosmischer Humor.]

T: [betet] UNA, ich rufe dich. Cernunnos, Ostara und Lep, ich denke an euch. Harpyie, Muse und Jormungandr, ich weiß, ihr seid bei mir bei jedem Schritt. Lillysander, Elfen und mein Meister, niemals könnte ich euch vergessen. White, lieber Council of Colours, ich rufe euch, um meinen nächsten Gesprächspartner zu erfahren. Heute ist wieder euer Tag. Heute will ich einmal mehr ergründen, zu wem mich mein Talent führen kann, wenn ich mich öffne.

[London Grammar, »Truth is a beautiful thing«]

T: [fängt an zu weinen wegen des genialen Texts. Ich WEISS einfach, Spirit ist bei mir. Die Energie fühlt sich mütterlich an. Wie Gaia. Eine Mutter- oder Naturgöttin. Die Musik spiegelt das wider. Ich kriege plötzlich Assoziationen zu Songs, die ich so vorher noch nie hatte. Wolfsheulen. Schnee und Winter. Ich gleite von Gedanken an Mutter, Familien oder Ehegöttinnen wie die Ehefrauen von Zeus oder Odin zu Gedanken an Skandinavien und die endlose, unberührte Natur dort. Vielleicht kenne ich den Namen dieser Gottheit gar nicht – das ist leider sogar ziemlich wahrscheinlich. Ich muss an Zorya denken, die ein kurzes Gastspiel bei mir hatte.

T: Gib mir einen Namen, bitte. Oder ein klareres Bild von dir.

[Ich sehe eine Frau, gekleidet in Tierfell. Sie heult wie ein Wolf. Ihr Gesicht wird zum Halbmond und wechselt dann zurück.]

T: Mondgöttin. [Bekommt Gänsehaut.] Aha, damit muss ich richtig liegen. Eine nordische Mondgöttin, zuständig für Natur und/oder Stammesleben und Familie.


Flüstern in meinem Kopf: Utøya.

T: Die Insel? Die mit dem Massaker? [Ich gehe ganz kurz googeln, aber weder gibt es eine Göttin mit dem Namen noch ist die Insel für etwas bekannt außerhalb des Massakers. Ganz kurz lese ich die Fakten nach. Ein verrückter Terrorist, der seine beiden Schusswaffen Thor und Odin geweiht hatte, tötete vor etwa 10 Jahren 93 Menschen in Oslo und auf dieser kleinen Ferieninsel.

Die Göttin weint. Literweise Blut läuft über das Fell auf ihren Schultern. Sie sagt: Weißt du, man kann Götter zwar weder töten noch vergewaltigen, aber man kann sie sehr sehr zurücksetzen. Und zwar nicht durch Zurückweisung oder Ignoranz – das sind wir gewöhnt. Du setzt uns am schlimmsten zurück, wenn du in unserem Namen tötest.

T: Es tut mir sehr leid, was da passiert ist. Ich spreche sicher für viele Menschen, wenn ich mich für das Verhalten dieses Gestörten entschuldige. Kannst du mir deinen Namen sagen?

Göttin: Mein Name IST Utøya. Zweifel nicht mehr daran. Die Insel wurde nach mir benannt, nicht andersherum. Ich habe dort meinen Sitz, wenn du so willst. Weil ich die Kinder mochte, die mich dort in tiefem Respekt vor der Natur besuchten. Nun aber kommt niemand mehr für mich. Mein Wohnort ist nun ein Grab geworden.

T: Es tut mir so leid.

Utøya: Du wiederholst dich. Das ist nicht das, was ich mir wünsche. Ich benötige dein Mitleid nicht. Was ich jedoch benötige, sind deine Ohren, deine Finger und dein Herz, das mir eine kleine Weile zuhört.

T: Natürlich. Das werde ich gern. Erzähl mir von deiner Welt, Utøya.

U: Das will ich tun. Und bei der Gelegenheit knüpfen wir an ein Thema des Waldgottes an, der dir von Berserkern und Menschen erzählte, die im Kopf »ausbrennen« und entsetzliche Dinge tun.


[Musik wechselt zu Sonata Arctica(skandinavische Band!). Sie singen: "Ich habe as Recht, gehört und gesehen zu werden, geliebt zu werden und ich selbst zu sein."]

U: Genau das will ich. Ich will von meinem RECHT Gebrauch machen und dir sagen, welche Wellen es schlägt, wenn du im Namen der alten Götter mordest und schlachtest. Der Schaden geht weit über den unmittelbaren Ort, den Täter und die Opfer hinaus. Unsichtbare Fäden werden gekappt, die teilweise über den Planeten und das Sonnensystem hinausgehen! Wie so oft zerstört ihr Dinge, von denen ihr nicht die blasseste Ahnung habt. Fäden, die über hunderttausende Jahre ein göttliches System aufrechterhielten, und das nun ins Wanken gerät. Es bräuchte Menschen, die neue Fäden spinnen, aber ihr bildet keine mehr aus. Uns fehlen zahllose Schamaninnen und Hexen, Heiler und Zauberer. Ihr tut alles immer nur als Spinnerei ab. Ihr verlacht die Druiden, die sich bemühen. Ihr solltet SEHR SCHNELL damit aufhören, wenn euch euer Planet lieb ist. Ich will keine Panik verbreiten, aber es gibt einen Punkt, an dem den alten Göttern erlaubt werden wird, wieder in euren Alltag einzugreifen – um ihre Heimat und das System zu schützen. Ihr steht kurz vor diesem Punkt, der interessanterweise schon von x Büchern und Geschichten behandelt wurde. Es gibt eine deutlich verfasste Warnung an das Menschengeschlecht, bestens dokumentiert in euren Massenmedien, die ja angeblich alle so »fiktiv« sind. Heh.

T: Es wird der Tag kommen, da werden wir wieder vom Blitz getroffen, wenn wir uns nicht benehmen?

U: Im leicht übertragenen Sinne, ja.

T: Das wäre vielleicht gar nicht so schlecht, dann würden wir endlich wieder eingenordet. Hehe.


U: Kannst du dir vorstellen, wie es ist, wenn jemand deine Insel verwüstet und Kinder tötet – und du, die GÖTTIN, darfst nichts tun? Kannst du dir meinen Zorn vorstellen? Wie gern hätte ich meine Wölfe auf ihn gehetzt!

T: Breivik wird den Rest seines Lebens im Gefängnis sitzen, nicht wahr? Siehst du ihn dir manchmal an, wie er dort verrottet?

U: Ein schwacher Trost. Aber ja, manchmal tue ich das. Er ist eine Art Studienobjekt für uns. Wir müssen wissen, wann unser Kontakt mit euch spirituell Früchte trägt... und wann er in so etwas mündet. Die Wahrheit ist: Wenn unsere gemeinschaftliche Arbeit nicht auch täglich Wunder vollbringen würde, dann hätten wir Götter euch lange verlassen. Wir hätten uns erfolgreicher zurückgezogen und all unsere Legenden begraben lassen.


T: Wie arm wir dann wären an Mythen und Lehren.

U: Nicht nur das. Ihr wärt auch arm an allem anderen. Möglicherweise sogar gänzlich verschwunden von diesem Planeten. Denn so, wie die Ureinwohner eines jeden Kontinents die weißen Neuankömmlinge durchgefüttert und angelernt haben, so haben wir euch zahllose Male vor dem sicheren Kälte- oder Hungertod bewahrt. Und wie dankt ihr es? Mit Nichtbeachtung. Ihr gebt uns der Lächerlichkeit preis – oder solchen Leuten wie Breivik, dem verrückten Schlächter.

T: Es tut mir leid, ich muss für heute Schluss machen. Danke, dass du dich mir gezeigt hast, Utøya. Dein Schicksal berührt mich. Ich möchte gern hören, was du zu sagen hast. Bitte sei jedoch nicht allzu böse, wenn ich nicht jeden Tag Zeit zur Seite setzen kann. Du kennst das von meinen bisherigen Arbeiten. Leben ist sehr aufreibend und anstrengend. Dennoch möchte ich dich ehren. Unser Vertrag steht. Du bekommst deine Zeit, und ich bin gespannt auf deine Geschichte.

[Musik: »Pilgrims on a Long Journey«, Child of Light Soundtrack. Ein todtrauriges Klavierstück, das mich fast immer zu Tränen rührt. So auch heute.]

U: Wie mein Vetter, der Waldgott, so treffend sagte: Ich bin hier.

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Hallo Ihr Lieben,

Wenn Schamanen und Hexen fehlen, dann sollte es doch möglich sein, Neue auszubilden. Ich denke da gar nicht an solche, die so mächtig sind, dass sie die Hölle stürmen, sondern an Menschen, die durchtrennt Fäden neu weben und z B. Utoya wieder ins Gleichgewicht bringen helfen können. Wie sieht es mit soetwas aus? Gibt es eine Gottheit, die Lust dazu hätte, eine solche Ausbildung durchzugehen? Ich bin sicher, auch diese Idee ist nicht neu. LG

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