15.12.2020
[Shuffle spielt Blind Guardian. Exakt den Song von gestern.]
T: Du machst genau da weiter, wo du aufgehört hast, hm?
M: [grinst wahnsinnig] Oh, du hast ja keine Ahnung. Ich kann in der Zeit zurückgehen und dir essenzielle Dinge sogar gestern zuflüstern.
T: Was?!
M: Oh, ja. Ich bin kein Teil der Maschine. Ich bin frei, nur gebunden an die geistigen Gesetze.
T: Kein Teil der Maschine, die Raum und Zeit webt ...
M: Genau.
T: Das ist eine Songreferenz.
M: [grinst wieder] Auch das.
T: Von Imagine Dragons »Machine«. Aber erklär weiter!
Schluckauf in der linearen Zeit
M: Kennst du das Gefühl, einem Fehler in der Matrix zu begegnen? Dejà vú, verlorene Zeit durch eine langweilige Auto- oder Zugfahrt, Ohnmacht? All das sind Zeichen, dass jemand mit der Zeit gespielt hat. [fängt an zu singen] »Wer hat an der Uhr gedreht ... ist es wirklich schon so spät?«
T: Du bist furchteinflößend.
M: Nicht mehr als andere. Am häufigsten sind aber nicht die Effekte oben, und zur Ohnmacht müssen wir auch unbedingt noch einige Takte sagen, aber bei weitem der häufigste Zeiteffekt ist die »Überlagerung«.
T: Ich weiß, was du meinst.
M: Ich bin in deinem Kopf. Natürlich weißt du es.
T: Du meinst dieses Gefühl, wenn man mit jemandem spricht und im Gehirn plötzlich zwei Sachen exakt gleichzeitig geschehen. Man selbst sagt etwas oder bekommt etwas gesagt und GLEICHZEITIG taucht im Kopf so etwas auf, wie hineingeworfen. Keine Idee, sondern heftiger, beinahe störend. Man muss dann dem Gegenüber sagen: Entschuldige bitte, ich habe gerade wirklich nicht gehört, was du gesagt hast, obwohl ich mich konzentriert habe!
M: Genau das. Das meine ich, wenn ich sage, ich kann dir sogar gestern zuflüstern.
T: Aber so wichtige Dinge scheinen es eigentlich nie zu sein. Und ich bin natürlich ein Sonderfall, ich höre ja ständig entweder meinen eigenen plappernden Geist oder meine Intuition oder auch euch oder oder ... Das ist wirklich jenseits von Ideen. Eine Idee hast du, wenn der andere dir einen Impuls gegeben hat oder du den Sinn dessen, was er gleich zu Ende gesprochen hat, voraus erkennen und reagieren kannst.
M: »Überlagerungen« sind aber thematisch völlig abgelöst vom Thema. Du kannst dich über Elefanten unterhalten, aber eine Idee für deinen Hausbau haben. Urplötzlich. Ohne Impuls aus eurer Welt.
T: Ja, aber warum bekommen wir diese Gedanken denn nicht in einem RUHIGEN Moment?!! Da könnten wir ernsthaft über sie nachdenken! Das ist doch unfair und in 90 Prozent der Fälle vergisst man, was die neue Information war.
M: Das ist egal, du hast sie im Unterbewusstsein. Ich werfe einen Anker ins Gestern und eine Grundlage zu schaffen fürs heute (oder Morgen oder einen Zeitpunkt nächstes Jahr). Außerdem: In einem wahrhaft ruhigen Moment erwische ich euch selten (ihr Meditationsverweigerer!), und wenn ich einen solch ruhigen Moment finde, muss ich MEHR Energie aufwenden, um zu dir durchzudringen, statt weniger.
T: Das verstehe ich nicht.
Die Wellen, auf denen Spirit-Nachrichten surfen
M: Für euch fühlt es sich so an, als würde das eine das andere verdrängen. Wie ein Boot das Wasser oder eine Boule-Kugel die andere. Tatsächlich aber reitet meine Nachricht eine Welle von Nachrichten, die ohnehin gerade in deine Richtung schwappt. Das ist wirklich energiesparender, das ist sogar in eurer Physik dargelegt, die sich sonst noch sehr schwertut damit, wie der Hase wirklich läuft.
T: Na ja, ich will die Wissenschaft nicht dissen. Sie werden besser mit der Zeit. Langsam, aber hey. Also: Ohnmacht?
M: Oh Mann, Ohnmachten. Ohnmacht ist ein Notfall-Meeting mit der geistigen Welt! Das ultimative »Kleinen Moment, bin gleich wieder da, ich muss kurz was gegenchecken!«
T: Hehe. Irgendwie wusste ich das intuitiv seit ein paar Jahren.
M: Recherchiere bei Gelegenheit mal Ohnmacht bei Kindern, du wirst fasziniert sein.
T: Ich weiß in jedem Fall, dass Kinder bei Schock einschlafen. Sie schalten sich einfach aus wie eine Lampe, um ihre Psyche zu schützen.
M: Ja, oder sie dissoziieren, was sehr ähnlich ist. Ohnmacht, Schlaf und Dissoziation sind ein hilfreiches Dreigestirn in der Arbeit mit Körperbesitzern. Sie beweisen weiterhin, wer in Wahrheit in eurem Leben die Fäden in der Hand hält. Wenn du an Narkolepsie, Ohnmachtsanfällen oder ähnlichen Störungen leidest, haben wir höchsten Redebedarf, der eigentlich unaufschiebbar ist! Aber wer erkennt das? Nicht einmal eure Heiler erkennen das, sie sorgen weiterhin dafür, dass die zweifüßige Maschine, die eure Seele spazieren trägt, wieder »funktioniert«. Ob euch das dient? Verfehlte Fragestellung (aus deren Sicht!!!!!)
T: Und Koma? Und Depression?
Mini-Exkurs: Depression
M: Das sind doch nur andere Worte für das gleiche Prinzip. Koma ist eine lange Ohnmacht und Depression ist der ultimative Kampf gegen die geistige Welt. Ein Krieg gegen uns und den eigenen Seelenplan. Du musst und willst in einer Depression so viel schlafen, weil du gegen einen reißenden Strom schwimmst und so viel Wasser schluckst, dass du alle paar Meter nur noch oben treiben und husten kannst, bevor du deine Aufmerksamkeit wieder dem tatsächlichen Fortkommen gegen die Fließrichtung widmen kannst. Du schluckst wieder Wasser, bist wieder nur mit Husten beschäftigt. Kommst du so voran? Keine Chance. Du wirst in Wirklichkeit immer weiter flussabwärts getragen. Und jetzt verrate ich dir das Wichtigste: Wo das Wasser aufhört zu tosen, wartet deine Erlösung. Es kann nicht anders sein. Alles andere wäre in höchstem Maße grausam, und Alles-was-ist ist nicht grausam.
T: Das ist so faszinierend. Deine Sprachbilder sind so unglaublich treffend.
M: Also bitte, ich übe mich seit Anbeginn der Zeit darin. Du darfst annähernde Perfektion von mir erwarten!
T: Es wäre schön, etwas so gut zu können. Das muss toll sein.
Sei nicht perfekt - Leihe meine Perfektion
M: Aber das ist doch das Geniale am System. Du brauchst nicht perfekt sein. Du kannst meine Perfektion leihen – was du ja auch fleißig tust in deinen Geschichten. Kreativität ist deshalb genial WEIL du nur der Finger an Bogen und Saite bist. Die Hand am Stift. Du musst nichts über seine technischen Grundlagen hinweg lernen, wenn du mich hast. Denn ich habe alles. Was ihr braucht, ist ZUGANG, und den gewähre nicht ich. Den erlaubst du dir selbst. Du hast deine Kreativität zu jeder Zeit vollumfänglich selbst in der Hand. Und alles beginnt mit der täglichen Arbeit.
T: Dem Meditieren.
M: Genau. Dreißig-
T: -bis 40 Minuten, jep.
M: Auch wenn du sauer bist. Nein, gerade dann!
T: Ja, okay, den Seitenhieb hatte ich verdient. Ich übe mich!
M: Besser wär’s, denn wir können nicht immer alle Wut von euch fernhalten. Meditiere, weil du wütend bist. Das ist ein überaus wichtiger Schritt zur Meisterschaft.
[Timer abgelaufen.]
T: Meine Beste, ich sehe dich morgen.
M: Ich bin hier.
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