17. Juli 2022
T: Eigentlich wollte ich schon vor zwei Tagen das Gespräch mit dir beginnen, aber mein Kleiner und ich waren auf einem Kurztrip und ich wusste, ich würde dir nicht gerecht werden so zwischen Tür und Angel.
Aber ich musste ob des ersten »Zufalls« doch sehr lachen – denn kaum ich mit dem Kind an unserem eigentlichen ersten Tag (15.) los, schon kam ein verspätetes Paket endlich bei uns zu Hause an, das mein Mann sehnsüchtig erwartet hatte. Es schien wie eine Wortmeldung zu sein. Frei nach dem Motto: »Nur weil wir noch nicht sprechen, kann ich ja trotzdem schonmal zeigen, was ich draufhabe!«
Fortuna: Und warum auch nicht? Unsere abgewandelte Abmachung macht mir nichts aus – warum auch? Ich habe, ähnlich wie die Harpyie, nicht überbordend viel zu sagen. Ihr Menschen versteht mein Thema recht gut, ich stehe lange nicht auf solch verlorenem Posten wie dein Herr der Gegenwelt [Anubis]. Ich möchte dennoch meine Chance und Zeit nutzen, um ein »Update« für diese besonders spannende Zeit für euren Planeten durchzugeben. Ich werde daher explizit und implizit über die Zukunft sprechen – nur eben nicht in ganz spezieller Tiefe. ;) Ihr folgtet bisher grob gesprochen zwei Schulen oder Sichtweisen auf mich, das personifizierte Glück.
Entweder war ich die, die blindlings Dinge über der Welt und euch ausschüttete – Glück, Unglück, Katastrophen.
Oder ich war eine Frau, die mit mindestens so viel Elan und Fleiß umworben werden wollte, wie eine »echte« Frau aus Fleisch und Blut. Das bedeutete natürlich, man musste mir opfern, mich becircen, und vor allem gute Taten tun, um mich zu Dankbarkeit zu verpflichten. (Seien wir mal ehrlich, ihr Menschen denkt fast immer in quid pro quo. Ihr tut eine gute Tat hier, ich vergelte es in gleich viel Glück dort.)
Selbstredend sollte schon aufgefallen sein, dass beide Denkschulen auf Fehlannahmen fußen. Ich bin weder egalitär, schütte also über exakt allen den gleichen wirren Mix aus (Un-)Glück aus; noch bin ich bestechlich oder als Handelspartner geeignet.
Womit handelst du denn auch? Glück hat keine Maßeinheit. Du kannst kein Pfund Glück verschenken, so schön das auch wäre. Gute Taten resultieren aus einer bestimmten Frequenzlage heraus. Sie werden zum Fließen gebracht, weil die Voraussetzungen stimmen. Ihr seht: IHR habt das Füllhorn in der Hand, nicht ich. Und wenn die spontanen, kleinen guten Taten (»das Glück«) dann erst einmal einen Kanal hat, dann springt es über von einem Menschen auf den nächsten.
Glück wiegt nichts, es sind keine einzelnen Kieselsteine. Glück ist wie Strom – es fließt. Aber leider leider tragen heute sehr viele Menschen Gummistiefel und Gummi-Handschuhe. Will heißen, sie hindern das Glück an seinem natürlichen Fluss.
T: Das ist ein tolles Zitat! Können wir morgen über die Arten von Glück sprechen? Denn es scheint ja mindestens zwei zu geben: Spontane Nettigkeiten von anderen, und die richtig fallenden Würfel.
F: Das tun wir gern. Die anderen haben übrigens recht.
T: Was meinst du?
F: Sie meinten, schon der erste Tag mit dir sei sehr spaßig und kurzweilig, und dass er Lust mache auf mehr.
T: Das ist ja ein tolles Kompliment, vielen Dank! Dann sprechen wir uns morgen. :)
F: Sehr gern!
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