26. Juli 2022
T: Mir fällt gerade eine Geschichte über Glück und Unglück wieder ein. Ich glaube, sie war aus dem alten China und hieß »Der Bauer und das Pferd«. Ich gebe sie sicher nur höchstens zur Hälfte korrekt wieder, aber was soll's. Jedenfalls gibt es in dieser Geschichte einen alten Bauern, der einen erwachsenen Sohn hat. Der Mann findet ein Pferd oder bekommt es geschenkt, und seine Nachbarn sagen »Toll, was für ein Glück du hast!« Der Bauer aber schweigt dazu. [Nachtrag: Tatsächlich sagt er in einigen Versionen der Geschichte jedes Mal »vielleicht«. Nur dieses Wort. »Vielleicht.«]
Sein Sohn reitet mit dem wilden Pferd aus, stürzt und bricht sich beide Beine. Es ist klar, es wird Monate dauern, bis er wieder gesund ist. Die Nachbarn sagen: »Oh weh, was für ein Pech du hast!« Der Bauer trägt es mit Fassung.
Bald danach wird das Land überfallen, und alle Söhne werden für die Armee eingezogen – nur seiner nicht, denn der ist ja nicht fit! Die Nachbarn sagen: »Oh, was für ein Glück du hast!«
Der Nachbar äußert sich kaum, wie gehabt. Irgendwann darauf angesprochen erklärt er nur: »Habt ihr denn noch nicht erkannt, dass ich NIE mit Sicherheit werde sagen können, was mein Glück und was mein Unglück ist? Urteilt nicht, besonders nicht in dem Moment!«
Ich habe sicher viel von der Story vergessen, aber die Quintessenz war so gut, dass ich mir das Gleichnis gemerkt habe. Man kann das Glück nicht fassen oder mit Händen greifen, wie du sagtest. Und selbst das, was du meinst, zu vermissen (Gesundheit), könnte dich in anderen Punkten mit einem Vorteil ausstatten. Ich versuche, diese Herangehensweise mehr und mehr in meinem Leben anzuwenden – und vor allem unaufgeregt zu bleiben.
Fortuna: Es ist eine schwere Lektion, das gebe ich zu. Ich hatte dir erzählt, Glück ist wie Strom, und ich möchte das Bild noch vertiefen. Weißt du, niemand würde zu einem Stromkreis gehen und sagen, es gäbe einen guten (+) und einen bösen (Teil) des Systems. Niemand würde den Pluspol einer Batterie verehren und den Minuspol verteufeln. Und genauso sinnlos wäre es, bei einem Elektromagneten die Mikrosekunde, in der ein Feld aufgebaut wird, »gut« zu nennen, und die andere Mikrosekunde »schlecht«. Ein Elektromagnet treibt nur deshalb etwas an, WEIL er ständig seinen Zustand wechselt, sonst würde alles stillstehen. Was ihr Glück und Unglück nennt, sind Zustände der Maschine, die selbst diese Einordnung nie vornehmen würde. Zudem würde das System tatsächlich zusammenbrechen, wenn das Füllhorn des Glücks in jeder Sekunde über euch ausgeleert würde (was NICHT ich in der Hand habe). Die Sache hätte dann keine Balance, und zudem könntet ihr die Sache nicht genießen, weil die Dualität fehlte. Ihr würdet dann satt am übervollen Buffet sitzen, und so ist das Ganze ja nicht gedacht.
T: Kann man Glück »ansparen«? Gibt es »Pechvögel«? Wie muss ich mir das energetisch vorstellen?
F: Erinnerst du dich an die »Erfüllungsgehilfen«, über die UNA mit dir gesprochen hat?
T: Uff! Ja, ganz grob.
F: Ihr Menschen tragt faszinierende Werkzeuge in eurem unsichtbaren Anteil – deshalb auch immer die äußerst treffenden Darstellungen der Viel-Armigkeit der Götter. Ihr habt WIRKLICH energetische Fortsätze, die euch zuarbeiten. Manche kommunizieren mit dem Gegenüber, manche bilden deine unsichtbaren Verträge und emotionalen Zurrpunkte ... und manche greifen vor uns; räumen Hindernisse aus deinem Weg. Ihr macht das alles selbst – aber die geistige Welt hilft auch nach. Es ist und bleibt richtig, dass deine Ahnen und Helfer dir kleinere und größere Schilder an den Wegesrand stellen – und wer die lesen kann, ist absolut im Vorteil! Auch Karma spielt hier hinein: Wer anderen per unsichtbarer Hand einen Stock zwischen die Beine geworfen hat, der gibt dem anderen die Erlaubnis, ähnlich zu verfahren. Den Rest besorgen unter anderem die viel zitierten Glaubenssätze, denn natürlich können auch noch so viele Arme nur jenes Glück heranholen, das du dir selbst auch zugestehst.
T: Woah, großartig! Danke dir!
F: Aber gern.
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