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The Spirit Scribe

Druidische Rituale



06. April 2021


T: Erzähl mir von einem echten druidischen Ritual. Bitte.

C: Du hast davon gelesen, dass die Druiden ihre "Tempel" niemals aus Stein bauten, sondern immer im Wald bzw. auf einer Lichtung anlegten. Das kommt daher, dass Stein nur ein Element von vielen ist. Und obwohl du als Mensch natürlich mit uns Göttern sprechen kannst, auch wenn wir noch durch Schichten wie Stein und Holz hindurch müssen (genannt Häuser, Tempel, etc.), dann war ihnen das doch nicht recht.

Stein ist ein kaltes Material, das keine Sonne durchlässt. Ein Gewächshaus hätte ihnen wahrscheinlich gefallen, denn Licht kommt hindurch. Aber trotzdem trennt dich all das von dem, aus dem du hervorgegangen bist. Als Kelte war das nun einmal der Wald – im direkten wie im übertragenen Sinne. Kein Wunder sahen sie keinerlei Sinn darin, sich von Allem-was-ist durch ein Gebäude abzutrennen. Wenn du mit jemandem sprechen willst, gehst du zu ihm, nicht wahr?


Du setzt dich nicht auf einen Berg, um einem Delfin zu begegnen, und du tauchst nicht, wenn du einen Wüstenfuchs treffen willst. Warum also setzen sich Menschen in Kirchen, um ihren Gott zu treffen?

Aber ich schweife ab.

Auf diesen Lichtungen errichteten die Druiden eine Art Schreibtisch oder Altar, oft mit einer deutlichen Kuhle im Stein. Eure Archäologen versuchen, euch bis heute weiszumachen, dass auf solchen Steinen geopfert wurde, weil sie Blut an Ort und Stelle halten können. Für sehr kleine Tiere mag das noch halbwegs gerechtfertigt sein, aber weißt du, welchen Ärger ein Druide von seinem Stamm bekommen hätte, wenn er anfängt, Menschen zu opfern?! Die Steine hielten vor allem Wasser. Es waren Wasserbecken. Wasser benötigst du für fast alles: zum reinigen von Dingen, als Spiegel, als Vertreter des Elementes Wasser. Du kannst in der Kuhle im Stein auch Feuer machen, wenn es nötig ist. Deine Utensilien und die Eier von Tieren rollen dir nicht davon. Kurzum: Es gibt eine Million Gründe, warum Kuhlen in Steine gehauen werden, und keiner davon hat mit dem Blut geopferter Menschen zu tun!

T: Hihi. Archäologen haben auch nur ein Standard-Programm, hm?

C: Sie können einfach sehr schlecht raten und haben keine Kreativität, das ist es. Nur weil sie bei den Inkas und Maya Steine gesehen haben, die für Opfer herangezogen wurden, ist jeder Steinaltar nun gleich eine Schlachtbank. Die Wahrheit ist, die Rituale der Druiden damals unterscheiden sich weniger von heutigen magischen Hexenritualen, als ihr gemeinhin glaubt. Der Effekt von Räucherwerk war schon damals bekannt. Kein Wunder, die Druiden standen unter unserer Anleitung, und wir teilen unser Wissen immer gern! Natürlich haben sie Sätze und Sprüche in ihren Dialekten verwendet. Solche, die in ihren Ohren besonders wohlklingend waren. Zudem war damals im Gegensatz zu heute noch viel besser bekannt, wie privat deine Zauberformeln sind.

Nichts ist so individuell wie ein Gebet. Du kannst dich bei anderen inspirieren lassen, ja. Das ist aber auch schon alles. Wenn dein Bauchgefühl dich darauf hinweist, dass hier etwas abgeändert werden muss, dann tu es! Das ist mit ein Grund, warum sie nichts niederschrieben. Es gibt noch weitere.


T: Sie hatten doch Schrift, oder? Warum haben sie nichts archiviert?

C: Es ist besser, keine Aufzeichnung zu haben als eine, die absichtlich verderbt und verbogen und vom Feind verwendet werden kann. Das ist die traurige Wahrheit. Oft wäre es auch besser, gar keine Bibel zu haben als die, die euch vorgelegt wird. Welche Schande auf dieses Buch gekommen ist, good grace and heavens.

T: Das »Gesetzbuch« ...

C: Schön wäre es. Gesetze sind nicht inhärent gut oder böse, sie SIND einfach. Aber was in diesem Buch steht, so wie es dort steht und übersetzt wurde, ist es ein vieläugiges Monster. Vom Training des dritten Auges – ursprünglich ein großes Anliegen der zahlreichen Verfasser! – ist absolut nichts übrig.

T: Können Menschen denn durch die richtige Niederschrift das Unmögliche erreichen? Haben Druiden oder Magier den Wind kontrolliert und das Meer befohlen? Ist uns das nicht völlig unmöglich?

C: Das Königreich der Elemente ist groß – und ebenso alt wie der Kosmos. Die Frage lautet nicht: "Kannst du es kontrollieren?", sondern vielmehr "Kannst du es verstehen?" Jedes Ding hat seine Frequenz. Eine, bei der es entsteht, und eine, bei der es bricht. Das ist für das Königreich der Elemente nicht anders. Wasser hat Milliarden Frequenzen, innerhalb derer du es ansprechen kannst. Wenn du weißt, wie. Die Erde zu deinen Füßen hat eine Frequenz. Wer sie kennt und aussenden kann (in entsprechender Magnitude), der kann einen Berg zu Schutt reduzieren. Das ist keine Magie. Das ist Wissenschaft. Das Wunder, das dahinterliegt, ist nicht größer als der Umstand, dass ein Frosch-Schenkel zuckt, wenn du offene Stromleitungen in die Petrischale hältst.

T: Also wären alle Magier im Grunde Technomagier?

C: Wenn ihr die Vorgänge in Zellen und Atomen und Quanten besser verstehen würdet, würdet ihr feststellen, dass es zwischen euren Worten für "Technik", "Wissenschaft", "Magie" und "Spirit" niemals eine Trennung gab. Und das Licht! Meine Güte, wenn ihr nur endlich die Natur des Lichts verstehen würdet, wir würden so viel besser vorankommen.

T: Warum?

C: Das ist nicht dein Thema, lass daran andere forschen und arbeiten.

T: Schade.

C: Meinst du, diese "anderen" gäbe es nicht? Du irrst. Es gibt sie sehr wohl, die "wissenschaftlichen Scribes". Du bist nur keine, das ist in Ordnung so. Es war gewollt so. Du bist für die Rituale zuständig. Und genau da machen wir morgen weiter.

T: Gerne.


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ADDENDUM


In dem Buch "Die Druiden" von Jean Markale, das gleich im ersten Satz erwähnt wird, gibt es folgenden Abschnitt, den ich mir erlaube, hier zu zitieren. Bei weiterem Interesse sehr gerne das Buch erwerben, nur so können wir alle weiter unserer Arbeit nachgehen!



Das Wort 'opfern' (lat. sacrumfacere) bedeutet eigentlich, ein Ding oder Wesen heilig zu machen, es in die Welt des Göttlichen hinüberzuleiten und ihm auf diesem Weg all die Wünsche und Gefühle der Gemeinschaft, die das Opfer vollzieht, mitzugeben. Die ursprüngliche Konzeption des Opfers hat nicht das geringste mit den Opfervorstellungen der heutigen Religionen zu tun, die die Opferhandlung entweder dazu benutzen, um eine fürchterliche Gottheit durch Gaben zu besänftigen, oder um durch die 'Erfindung' eines Sündenbocks einzelne Personen oder ganze Gesellschaftsgruppen von ihrer Schuld zu befreien. Wenn man das Opfer so seines metaphysischen Gehalts beraubt, ist es nur noch ein nutzloser Aberglaube. Deshalb setzt sich in den heutigen Religionen mehr und mehr die Tendenz durch, die Opferhandlungen ganz aus dem Kult verschwinden zu lassen."


[...] Von Cäsar ist schriftlich überliefert: "Die Druiden haben große aus Weidenruten geflochtene Puppen, in die sie lebende Menschen stecken und das Ganze dann anzünden, so dass die von den Flammen Eingeschlossenen darin den Tod erleiden."

Auch der Geschichtsschreiber Strabo schreibt, dass "manche Gallier einen riesenhaften Koloss aus Holz und Heu herstellen darin nicht nur wilde und zahme Tiere, sondern auch Menschen einsperren, um dann alle zusammen zu verbrennen."


Es liegt nahe, die von Cäsar, Strabo u.a. erwähnten Opferhandlungen ebenfalls dieser Art von Ritual zuzordnen. Die Puppen oder Käfige, die vor den Augen der griechischen oder römischen Zeugen verbrannt wurden, befanden sich nämlich mit Sicherheit über unterirdischen Räumen, in denen die 'Opfer' sich aufhielten, um dort – vermutlich mit Nahrung und Getränken wohlversorgt – so etwas wie ein Unsterblichkeits- oder Wiedergeburtsfest zu feiern. Und warum sollte das Brennmaterial nicht auch Hanf enthalten haben, dessen Düfte es den 'Opfern' ermöglichten, 'abzuheben' und ihre Wiedergeburtsreise in die Anderswelt anzutreten? [...]



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