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Die Rückkehr zum Wesentlichen



25. März 2022

 

T: Worüber möchtest du heute sprechen?

[Ich konzentriere mich und versuche, meine Gedanken möglichst wenig zu lenken. Unvermittelt stehe ich mit isis in einer mir sehr bekannten Oase vor einem Tempel. Jormungandr war mehrfach mit mir hier. Wir sind im alten Ägypten, und das neben der Oase ist »mein« Tempel. Ich tauche die Hand in das wunderbar klare Wasser und trinke einen Schluck. J. sagte, dass man seinen Weg leichter wieder hierher findet, wenn man das tut. Und es schmeckt auch einfach frisch und gut.]


T: Ah, hier war ich lange nicht.

isis: Zu lange. Dabei solltest du dir zur Gewohnheit machen, täglich von diesem Wasser zu trinken. Es erdet dich. Es spielt keinerlei Rolle, dass das frische Nass nicht materiell deine Lippen berühren kann.

T: Ich werde versuchen, öfter daran zu denken, danke. [Ich schaue hinüber zum Tempel.]

i: Möchtest du, dass wir hineingehen?

T: Sehr gerne. Ich versuche wie gesagt, nicht zu steuern.

i: Das hast du auch vergleichsweise gut gemacht. Es ist leicht, dich zu lenken – und über Geräusche und Töne geht es am besten, wie wir alle wissen. [Sie macht eine ausladende Handbewegung in Richtung Tempel.] Na dann los, lass uns hineingehen.

[Wir gehen durch den schmalen, sehr hohen, steinernen Eingang. Überall sind Statuen und Reliefs. Die großen Figuren sind aus Sandstein, aber es gibt auch kleinere in anderen Steinfarben, besonders in schwarz-grün. Alle Götter sind vertreten, so weit ich es überblicken kann.

i: Die Tempel in Kemet und Tamera konnten zwar einer Gottheit hauptsächlich zugeordnet sein, aber deshalb waren die anderen Götter nicht abwesend. Das wäre den Menschen auch total dämlich vorgekommen ... weil es eine unsinnige Annahme ist, dass wir uns territorial verhalten. Dieser spezielle Tempel ist da keine Ausnahme. Hauptsächlich gewidmet war er Anubis, so viel hast du schon erfahren oder dir zusammengeraten. Es macht ja auch Sinn, dass gerade dieser Tempel dich besonders in seinen Bann gezogen hat. Du hast es hier zu Ruhm und Ehre gebracht – nicht nur einmal. Du warst ein Mal die oberste Priesterin – also die Frau, die den ganzen Laden am Laufen hielt; was Stallungen, Tiere und ringsum angesiedelte Arbeiter mit einschließt – und ein anderes Mal eine besonders talentierte Anubis-Priesterin. Es war für jedermann leicht zu erkennen, dass der Gott dich jeder anderen vorzieht. Und wie man sieht, ist das bis heute so geblieben.


T: Wie haben sie das gemerkt?

i: Na ja, dir sind einfach die besten Sachen passiert. Dir fielen Blumen in deinen Weg, kaum hattest du einen Fuß aus dem Tempel gesetzt. Wann immer etwas mit »Glück« zu tun hatte, hattest du das meiste. Solche Dinge eben. Wie bei diesem Spiel, wo eine kleine Besonderheit ins Essen eingebacken ist, und wer es greift, dem wird Glück vorhergesagt. Das bedeutet übrigens nicht, dass du nie krank warst, aber selbst das verlief immer glimpflich. An hohen Feiertagen, wenn besonders ausgiebig geräuchert wurde, konnte man meinen Bruder in den Rauchschwaden um dich streifen sehen.

Ein liebevolles Spiel. Ein Streicheln ohne Hände. Wir konnten früher (in gewissem Rahmen) so viel Energie aufwenden für diese kleinen Beispiele unserer Fähigkeiten. All das ist heute nur noch selten erlaubt – oder von euch gewünscht. Das Paradoxe daran ist: Wenn dein Glauben an das Allmächtige ganz und gar gefestigt ist, dann fliegen dir die Gottesbeweise zu. Wenn du aber nicht gefestigt bist, und dich immerzu mit der Frage plagst, gibt es für uns keine Möglichkeit, ganz direkt den Beweis in deinem Leben anzutreten.

T: Welche Art von Magie wurde in diesem Tempel gewirkt?

i: Na, alle Magie, die nötig war. Es wurden Geburten begleitet, tiefe Wunden behandelt, Trauernde wieder aufgebaut und Streits geschlichtet. Und natürlich wurde »die Zukunft vorhergesagt« – aber nicht so, wie sich eure Wissenschaftler das immer vorstellen.


Weißt du, channeln ist eine der ältesten Fähigkeiten der Welt. Älter als detaillierte Kommunikation über Töne aus eurer Kehle. Ihr habt sie nie gänzlich verlernt, aber ihr wart mehrfach kurz davor, sie in Vergessenheit geraten zu lassen.

Natürlich haben wir das nicht zugelassen. Wir können uns schon SEHR gut mitteilen, wenn es sein muss. Also in dem Tempel wurde – selbstredend – mit den Göttern gesprochen. Für alle Themen, durch die Bank. Ist ja auch praktisch, nicht wahr? Das Internet ist ein Dreck dagegen, hehe.

T: Heh, wohl wahr. Obwohl es ziemlich nahe rankommt!

i: Deswegen war es ja auch Zeit, dass die Technik kommt. Und es ist noch sooooooooo viel gute Technik unterwegs zu euch!

T: Das glaube ich. Die Nachrichten sind voll davon, wenn man ein bisschen zwischen den Zeilen liest. Aber sag mal, ich habe heute etwas über den Shift gelesen, was mir Angst macht. Etwas von mehrtägigen Stromausfällen und drei Tagen Dunkelheit und zusammenbrechender Versorgung?!

i: Sieh es mal so. Natürlich ist mit drei Tagen Dunkelheit nicht zwangsweise gemeint, dass die Sonne verschwindet. Das wäre ein verdammt aufwändiger Vorgang. Aber was, wenn mal wieder ein riesiger Vulkan ausbricht und es drei Tage lang so scheint, als wäre die Sonne fort? Was, wenn noch eine Sonnenfinsternis dazukommt? Du siehst, die Sache ist ziemlich fließend. Niemand kann sagen, wie es ganz genau aussehen wird, auch nicht wir. Das ist ganz wichtig! Auch nicht wir!! Und Stromausfall? Nun ja, wenn die Leute sich aus Angst zuhause verbarrikadieren und keiner mehr im Umspannwerk zur Arbeit kommt? Tja, dann ist eben schnell Schluss mit euren zivilisatorischen Flüssen.

Aber ihr wisst – Pandemie sei dank – mittlerweile auch genau, dass diese Dinge nicht von Dauer sind. Die Bücher sagen es euch in den letzten Jahren verstärkt. Blackouts! Bereitet euch vor! Die Prepper sagen es euch in den letzten Jahren verstärkt. Verlass dich nicht einfach immer nur auf alles, halte wenigstens ein bisschen Vorrat! Holz, Gaskartuschen, Sonnenenergie, Akkus, Trinkwasser, Essen. Das ist keine Panikmache, das ist einfach nur Überlebenslogik. Wir arbeiten nicht mit scare tactics!!! Wir arbeiten mit caution, mit Vorsicht. Und das ist ein großer Unterschied.


T: Ich behaupte mal, als Camperin stehe ich da gar nicht so übel da.

i: Das stimmt auch. Was meinst du denn, woher der Trend kommt? ;)

T: Oha.

i: Tja ... wir tun eben, was wir können, nicht wahr? Ohne Panikmache, sondern über die Rückkehr zu Grundlagen, die in der menschlichen Seele verankert sind. Offenes Feuer. Nomadentum. Minimalismus. Freiheit. Glaubst du wirklich, es ist Zufall, dass sich so viele aufs Wesentliche zurückziehen? Lernen, Tiere zu züchten und Land zu bestellen? Was für euch funktioniert, bringen wir euch zyklisch immer wieder. Alles andere sind Ausflüge. Experimente. Und euer derzeitiges Großexperiment heißt noch immer »Industrialisierung«. Aber jedes Experiment hat ein Ende, sonst ist es per Definition keines.

T: Ich muss leider los. Wie üblich hätte ich diese Session so nicht erwartet. Wow! Danke dir!

i: Gern. Ich laufe mich gerade erst warm mit dir.





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