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The Spirit Scribe

Die Suche nach Macht


21.12.2020


Der Tag der Großen Konjunktion von Jupiter & Saturn!



*********Schimpfwort-Warnung!!!!!*********





T: Wenn man sich auf eine Sache im Universum wirklich verlassen kann, dann auf deutsches Winter-Scheißwetter! Keine Chance, irgendetwas mit Sternen zu sehen, geschweige denn den »Weihnachtsstern«. Auch diese Show, wie hunderttausende andere, ging ungesehen an mir vorbei. Ich kann gar nicht zählen, wie oft wir schon da standen (mein Papa ist ja passionierter Sternengucker) und sagten: Jo, muss toll sein, sieht man hier jetzt halt nix, weil FCKING FCKING Dauerwolken-Mistwetter vier Monate am Stück herrscht. Wirklich kein Wunder, dass alle auswandern oder sich den Klimawandel hersehnen. Toskana-Flair? Kann hier doch gar nicht schnell genug einziehen.

M: Bist du fertig?

T: Nein, nicht wirklich, aber es nützt ja nichts. Fotos und Videos habe ich gesehen auf Twitter. Und seeeeehr schlechte Livestreams. Das war’s dann auch.

M: Wie oft soll ich dir noch sagen, diese Show ist nicht für euch? Sie ist nicht mal für euer Sonnensystem!


T: Für welches denn dann?

M: Na für alle natürlich!

T: Ist auch besser so, dass es unseren Beistand nicht braucht. Wenn die Menschen wirklich dafür mit Ritualen dafür sorgen müssten, dass morgens die Sonne aufgeht und der Frühling kommt, dann hätten wir aber Spaß hier unten.

M: Ja, schon richtig. Gut, dass euer Einfluss sehr begrenzt ist! Du liebes bisschen, ihr seid kurzsichtig genug. Und vergesslich, hihi. Und blutrünstig, guter Gott. Ich weiß, ich muss das ganz am Ende dieser Challenge nicht wiederholen, aber wir wünschen uns keine Jungfrauen, die in Vulkane oder Wasserlöcher gestoßen werden! Ganz und gar nicht! Und Regen gibt’s deshalb auch nicht mehr als sonst!

T: Aber ist es denn nun passiert? Ist das geschafft, worauf ihr gewartet habt?

M: Wie dein Mann eben schon sagte, ist eure Zeiteinteilung dieser Sache eher hinderlich. Manche verkündeten den perfekten Punkt der Konjunktion gestern, manche sagen »schau einfach die zweite Dezemberhälfte in den Himmel und freu dich« und er merkte völlig korrekt an, dass die Leute schon in ihr Programm schreiben sollten, welche Erdzeit sie meinen, wenn sie sagen: »Wir treffen uns um 20 Uhr vorm Bildschirm.« 20 Uhr in New York oder London? Ist ein ziemlicher Unterschied. Aber ja, es wird heute in dem, was du in Deutschland als Nacht empfindest, noch geschehen. Es kann gar nicht anders sein. Alle Zahnrädchen sind an Ort und Stelle. Und jetzt lass uns über andere Dinge sprechen – zum Beispiel über den Teil des Tages, der trotz Wolkendecke problemlos zu uns durchgedrungen ist und uns überaus gut gefallen hat.

T: Ach, du meinst mein Ritual. Nun ja, ich habe das Gefühl, ihr habt mich im Laufe des Jahres vollumfänglich zur Hexe – oder sagen wir Priesterin – ausgebildet. Also habe ich mir ziemlich spontan meine Meditationsbank geschnappt, Kerzen angemacht, etwas geräuchert und einfach ... mein Ding gemacht. Schon kurz vor Sonnenuntergang.

M: Sprich uns gerne öfter auf diese Weise an.


T: Es fühlte sich auch sehr gut an! Ich habe sogar Kirschwein geopfert im Garten und meine neuen sieben Kerzen in euren Chakrenfarben der Reihe nach angezündet. Und darüber mein Gebet gesprochen. Für alle Chakren einmal durch, wie wir aufgeschrieben hatten. Das Lustige ist: Je mehr ich zurückgehe zu alten Ritualen, zu den heidnischen Wurzeln, desto besser kann ich die Adventszeit leiden. Früher war ich ja kein Fan.

M: Echte Priester spüren eben intuitiv, wie viel bei Weihnachten heute in der weltlichen Welt falsch läuft.

[»I was born for this« von Austin Wintory läuft]

M: Die Priesterin in dir wird immer stärker, und genau so ist es gedacht.

T: Ich dachte, ich bin die Scribe – die Dienerin?

M: Alle echten Priester sind Diener von Allem-was-ist, sonst sind sie vom Weg abgekommen. Das ist also keinesfalls ein Widerspruch.

T: Es tut mir leid, ich habe schon seit etlichen Zeilen einen neuen, störenden Gedanken.

M: Nur zu, heraus damit.

T: Ich grübele die letzten Tage, dass all die Info, die wir heute verfassen, ja erst etwa in einem Jahr der Veröffentlichung entgegenblickt. Was natürlich mächtig spät ist, wenn wir von der Großen Konjunktion etc. sprechen! Ich habe hin und her überlegt, ob ich den Veröffentlichungsplan für das Blog verändern sollte oder gar muss.

M: Ja und nein. Ja, es wäre schön, wenn all das hier gesammelte Wissen am 1. Januar schlagartig in die Welt geschickt werden könnte. ABER: Wie du sind die Empfänger dieser Nachrichten auch nur Menschen. Und Menschen benötigen Zeit, um neue Informationen richtig aufzunehmen, sonst fangen sie an, querzulesen und stichprobenartig. Oder sie fühlen sich gleich erschlagen von der Menge an Wissen, die es zu erarbeiten gilt. Und deshalb: Nein, lass alles, wie es ist. Es hat keinen Sinn, kübelweise Wissen über einer Gruppe von Menschen auszuschütten. Du darfst unserer Erfahrung hier vertrauen.

T: Das tue ich. Und ich merke es an mir selbst. Mein Mann hält mich ja regelmäßig für bescheuert, weil ich den Großteil der Monate auf Zettel gekritzelt habe, was ich in 40 Minuten hörte. Dann wurde es fein säuberlich in Notizbücher übertragen. Und dann in den Rechner abgetippt. Keine Abkürzungen. Denn was viele, die nicht channeln oder meditieren, nicht begreifen ist: Ich kann mich wirklich kaum an das erinnern, was gestern zu mir gesagt wurde. An das Thema von vorgestern nur, wenn mich ein Satz komplett von den Socken gehauen hat. Und die Lehren aus noch weiter zurückliegenden Tagen kommen mir in Teilen komplett neu vor. Und ich habe sie selbst geschrieben!!


M: Das macht der Geisteszustand. Channeln und logisches Lernen ist eben doch ein großer Unterschied! So grandios das Hirn ist, es kann doch nicht immer alles gleichzeitig haben. Deshalb machen auch die Menschen für dich so viel Sinn, die Bücher noch einmal lesen. Diese Leute, die sagen: »Wenn ich am letzten Satz dieses grandiosen, lehrreichen Buches angekommen bin, schlage ich es bei Seite eins wieder auf.«

T: Tatsächlich finde ich das ein überaus logisches Vorgehen. Ich muss doch auch eine CD zwanzig Mal hören, um alle Feinheiten zu erfassen!

M: Es bedeutet außerdem, dass das Gehirn in den »Wissen-Zustand« versetzt wird beim Lesen – nicht in den »Lernen-Zustand« wie bei einem Mathebuch. Oder, wenn schon kein nennenswert neues Wissen in dem Buch enthalten ist, dann wird immerhin das Herz angesprochen (sog. »Unterhaltungsliteratur«). Auch eine überaus wichtige Aufgabe in einer kalten Welt! Ihr habt kein Recht, über die zu spotten, die eure Herzen ansprechen – und sei die Methodik euch auch persönlich zuwider. Ob jemand sich an Rosamunde Pilcher Romane klammert, wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring, hat dich nicht zu kümmern, um es ganz direkt zu sagen.

T: Oh, Liebesromane haben mir noch nie Kopfzerbrechen bereitet. Aber Thriller und Krimis ... die machen mir Sorgen.

M: Nun, die stehen diametral zu Liebesromanen, also immerhin.

T: Ich kann die deutsche (und nordische) Faszination für solche Bücher einfach nicht verstehen. Ich rätsele, warum die Deutschen nach 1945 ernsthaft gerne von Folter, Mord und Totschlag lesen. Es geht nicht in meinen Kopf. Sie könnten ja auch die Nachrichten anschalten ... Was haben die Leser davon, vom Leid anderer zu lesen?

M: Es geht nicht um das Leiden der Opfer. Sie ergründen die Allmachtsfantasien der Täter. Und die meisten tun das, um zu verstehen, wie es sich anfühlt, Macht zu besitzen.

T: Als ob wir Deutschen so ein unterdrücktes Volk wären. Ich bitte dich.

[Timer abgelaufen.]


M: Seid ihr. Aber anders, als du denkst. Ähnlich wie die Abkömmlinge der Wikinger weiter im Norden vermisst ihr eine Macht, die euch kein Schwert und kein Krieg der Welt zurückgeben kann, seit sie euch genommen wurde. Denk an den Deserteur!

T: »Der Deserteur ist König in seinem eigenen Leben!«

M: Ja! Der Deserteur ist sein eigener Herr. Er hat die ultimative Macht über sein Schicksal. Die Germanen verstanden dies. Die Kelten verstanden dies. Und die Wikinger verstanden dies. Sie wussten, dass sie nur EINER Macht im Universum unerschütterlichen Respekt zu zollen haben – dem »ewigen Atem Gottes«. Und das hat man euch sehr wohl genommen! Als Deutsche begibst du dich umgehend auf sehr dünnes Eis, wenn du zurückwillst zu Strukturen, die es vor dem griechischen Modell [Demokratie] gab. Wenn du dein druidisches Erbe einforderst und Raunächte begehen willst, statt dem Coca-Cola-Mann zuzuwinken.

T: Oha, du kannst ganz schön austeilen.

M: Die Deutschen fühlen sich genau so machtlos wie die Sioux, die Inka, die überlebenden Maya, die Inuit, die Kayapo und die Massai. Weil es überall auf dem Planeten das Gleiche ist. Man hat euch ein Priestertum genommen, das tatsächlich auf dem richtigen Weg war. All diese Völker – auch deines – suchen ihre alte Macht. Um Macht aber zu erkennen, muss man die Formen der Macht kennenlernen, die dem großen Ganzen nicht dienlich sind. Und hier kommen – wie seit Urzeiten – die Legenden und Geschichten ins Spiel. Denn nur dann, wenn du mal eine Geschichte von einem machthungrigen Tyrannen im Priestergewand gehört hast, kannst du eben jenen Tyrannen »im Schafspelz« erkennen und ausschalten, bevor er ernsthaft Schaden anrichten kann. Da ihr keine Zeit mehr habt für langjährige Experimente, geben wir euch Geschichten an die Hand, bis sie euch zu den Ohren herauskommen. Damit ihr die falschen »Propheten« und »Führer« und »Priester« und »Märtyrer« und »Heilsbringer« und all die anderen Scharlatane schneller erkennt – bevor sie noch mehr vom Wissen der Alten stehlen können.


Wenn du dich umsiehst, wirst du feststellen, dass jeder in einer Machtposition heute erheblichen Gegenwind ertragen muss – vom Virologen bis zum Präsidenten. Menschen in Machtpositionen sind die natürlichen Feinde der Erde. Nicht erst seit gestern, aber doch in zunehmendem Maße. Die Macht ist aber nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist die Macht, die jemand anderes verliehen hat als wir. Ich weiß, wie das klingt, weil du jetzt an Päpste und Kirchenleute denkst. Dabei ist es ganz simpel!

Echte Macht wird durch uns verliehen. Und wie es in deiner Elfenlegende geschrieben steht, kann sie schlagartig abnehmen, sobald du dich vom göttlichen Weg entfernst. Das ist ein ganz normaler Sicherheitsmechanismus. Ein göttliches Bimetall in der »Maschine« namens Mensch! Wer sich aber selbst (scheinbare) Macht verleiht – oder noch schlimmer, wer sie sich von euch übereignen lässt – dem fehlt jeglicher Sicherheitsmechanismus. Wir haben dann keinerlei Handhabe, denn es war ja euer Wille, durch diese Person bestimmt zu werden. Das ist der Unterschied zwischen echter und geborgter Macht.

[Sigrid’s »Everybody knows« läuft. Das Lied wurde berühmt durch den Superheldenfilm »Justice League«].

Was dir nämlich keiner sagt, ist: Supermans Macht ist gottgleich, ja. Aber sobald er sie gegen seine Mitmenschen einsetzen würde, würde sie schwinden. Er würde sie verlieren und krank werden. So ist die Legende vollständig. Wer also fragt: »Warum nimmt Superman sich nicht alles, was er will? Warum ist er nicht König unter den Menschen?«, der weiß nichts über Macht. Gar nichts.

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