17. Mai 2022
T: Ich habe heute wieder eine angeleitete Meditation gemacht, aber ich bin
schnell vom erzählten Weg abgewichen, denn Anubis kam heran, hob meine
Seele aus dem Gartenstuhl und brachte mich in eine Tempelkammer. Dort legte
er mich in einen Sarkophag und füllte ihn mit goldenem Licht. Es schwappte
über mich, floss die Wände entlang und vertrieb die letzten Reste des Hustens.
Der Wahnsinn. Und du warst auch da, Khonshu! Mit Anubis' Hilfe konnte ich
endlich so sehr meine Schwingung erhöhen, wie ich es für unsere Gespräche
brauche. Ich bin SO dankbar, euch zu haben – euch alle.
K: Was ihr beiden habt, ist wirklich schön, das muss ich ganz neidlos sagen. Ihr
seid ... eins, nur getrennt von einem seidenen Vorhang zwischen den Welten. Ich
muss mich wohl mehr darin üben, mehr mit Musik und Zuckerbrot zu arbeiten,
und weniger mit der Peitsche.
T: Gibt es denn Kinder des Khonshu? Wo sind sie und was tun sie?
K: Sie kümmern sich oft um Tiere ... zum Beispiel um Raubvögel.
T: Whoaaa, Moment! Meine ehemalige Kollegin und jetzt Freundin S. ist total
vernarrt in Vögel! Sie arbeitet einige Stunden im Monat freiwillig in einer Vogel-
Rettungsstation.
K: Tja ... so kommt sowas. Aber es gibt nur sehr wenige, die BEWUSST meine
Avatare sind. Ich sagte dir, ich lungere nicht gerne hier unten herum, und die
meisten wenden sich daher schnell anderen Gottheiten und Geistern zu. Es
braucht ein großes Maß an Ausdauer und Verbissenheit, um den Kontakt mit
mir herzustellen.
T: Wieso ging es dann bei uns so schnell?
K: Du bist mein Auftrag, da spute ich mich natürlich etwas. Eine Öffnung [einen
freien Termin] in deinem galaktischen Terminkalender sollte man zudem nicht
vorbeiziehen lassen ... nicht mal als Gott.
T: ...
K: Dass dich das immer noch so verwundert ... Wir arbeiten eben innerhalb
EURER Gesetzmäßigkeiten und somit, ja, auch mit euren freien und belegten
Zeiten. Da ist es natürlich besonders kritisch, dass uns viele Menschen überhaupt
keinen Platz einräumen – obwohl ihre seelische Gesundheit massiv davon
abhängt!
T: Darf ich dir bitte eine Frage stellen, die ich mir zur Gewohnheit gemacht
habe?
K: Aber gern.
T: Was ist Depression für dich? Wie würdest du diesen Zustand beschreiben, und
was kann man tun?
K: Hör genau hin.
[Der Song »Snow« von den Red Hot Chili Peppers läuft. Schon das Intro macht
mich einfach glücklich. Ein toller Feelgood-Song!]
K: Kennst du den Moment, wo du das tollste Lied leider herunterregeln musst,
weil du einparken und dich jetzt gut konzentrieren musst? Es tut dir zwar leid,
den Moment zu zerstören, aber die anderen wollen in der engen Gasse an dir
vorbei und drängeln schon. Also nützt der ganze gute Vibe nichts: Du machst
leise (oder aus) und widmest dich deiner Aufgabe. Das Leben ist wie die Lieder im
Radio – hoffentlich zu 90 Prozent schön. Die Depression ist die scheinbar wichtige
Aufgabe (Einparken). Das Problem? Egal, wie schön das Radio spielt, du
hast das Gefühl, 10.000 Leute wollen gleichzeitig von dir, dass du JETZT
SOFORT einparkst – in eine 30 Zentimeter breite Lücke. Mit einem 18-Tonner.
Du kannst nichts hören außer ihrem Gehupe und ihrem Unmut. Am Anfang versuchst
du es noch. Die Hoffnung stirbt zuletzt, oder?! Aber nach einer Weile
stumpft dein Gehirn ab. Das muss es tun, sonst frisst es sich selbst auf – und
deine Seele gleich mit.
T: »Angst essen Seele auf«. [Das ist der Titel eines Buches.]
K: Ganz genau. Was ist die Lösung für das Problem? Wohin mit deinem
18-Tonner?
T: Na?
K: Die Lösung ist weder, es zu schaffen, denn das ist ja unmöglich. Die Lösung ist auch nicht, die anderen anzuschreien, dass sie aufhören sollen, denn das werden sie niemals tun. Es gibt nur EINEN Ausweg aus der Misere: Leg den 1. Gang ein und FAHR WEITER. Go with the flow.
Was für ein Nest du auch immer glaubst, dadurch zu verlieren, es ist es nicht wert, zu bleiben. Wäre es dein idealer Platz in der Welt, würden wir Planeten von ihrer Umlaufbahn
stoßen, damit dir dein Vorhaben gelingt. All dies bringt dir der Mond bei, wenn
du lange genug zu ihm aufschaust.
T: Ich hoffe, ich kann wenigstens etwas an der Oberfläche kratzen und etwas von
deinem Wissen auffangen.
K: Oh, nur keine Angst. Wir haben ja noch gar nicht richtig angefangen, meine
junge Freundin.
T: Danke dir. Am Anfang war ich mir nicht ganz sicher mit dir, aber jetzt habe
ich dich ins Herz geschlossen.
K: Na, lass das mal deinen Wächter nicht hören. Wir wissen beide, dass er ein
bisschen eifersüchtig werden kann.
T: Und du schubst mich herum. ;)
K: Hm. Gut, das hatte ich wohl verdient. Bis morgen.
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