08. Dezember 2021
T: Einige Aspekte haben mit mir nun schon über Depressionen gesprochen. Erzähl mir dennoch mehr davon – aus deiner Warte. Erzähl mir alles, was du kannst oder darfst.
HG: Depression ist der menschlichste Zustand von allen – und genau das macht ihn so unmenschlich. Lass mich das erklären. Ihr seid ja in Wahrheit Seelen mit physisch agierender Hülle, und es gibt starke Mechanismen, die euch das nicht vergessen lassen. Schon gar nicht im schlafenden Zustand oder im meditativen Zustand.
Depression ist also deshalb eine der schwersten Übungen von allen, weil sie euch beinahe vollständig von euren spirituellen Anteilen abschneidet. Ihr glaubt euch quasi selbst nicht mehr, eine Seele zu sein. Ich spreche hier nicht von plötzlichem Atheismus oder so, die meisten westlich orientierten Menschen heutzutage wissen fast alles nur halb- bis unterbewusst. Aber wenn selbst das auf ein – oft tödliches – Mindestmaß reduziert wird, ist das eine wahrhaft harte Schule. Es gibt nur einen Rettungsanker, und es ist überhaupt kein Wunder, dass der von Depressiven 24/7 genutzt wird, wenn man sie lässt – Schlafen.
T: Was ist so anders am Schlafen? Warum ist das der letzte Anker?
HG: Im Schlaf seid ihr am besten verbunden mit der geistigen Welt. Der ganze Bullshit fällt wortwörtlich von dir ab – auch dein Körper. Dieses System kann nicht reduziert werden wie die anderen. Du kannst daran nicht kranken, sonst stirbst du umgehend. Du kannst nicht ein bisschen schwanger sein und du kannst nicht ein bisschen in die geistige Welt finden im Schlaf.
T; Was ist mit Leuten mit Schlafstörungen?
HG: Das ist auch ein armer Tropf, der nicht schlafen kann. Seine Probleme sind anders gelagert, und dennoch sehr ähnlich. Da dies ein anderer Themenkomplex ist, sparen wir den hier aus und kommen zur Depression zurück.
T: Nun könnte ich aber doch sagen, die Depressiven sind quasi dauerhaft »in deinem Reich«, weil ihre Energie so schlecht ist, oder? Wäre das wirklich ein »abgeschnitten sein vom Leben«?
HG: Du wirfst hier zwei Dinge durcheinander, aber ist ja nicht schlimm. Deswegen sprechen wir heute darüber. Du meinst, sie werden quasi zu meinen Kindern – so wie du eines bist. Aber bist du depressiv?
T: Nein. Nach allem, was ich weiß, geht es mir prächtig. Viele würden sagen, ich habe nicht mehr alle Tassen im Schrank, aber das ist ja irgendwie auch eure Schuld. :D Ansonsten? Alles super.
HG: Na siehst du, es gibt also deutliche Unterschiede. Du bist sogar das Gegenteil einer depressiven Person und das kommt so: Du kannst dich mit meiner Welt auseinandersetzen, ohne sie zu fürchten oder zu verleugnen. Du setzt dich zwar keinem Horror aus (was auch etwas völlig anderes ist), aber traurigen Dingen kannst du rund um die Uhr lauschen und dich, so schräg das manchen vorkommt, sogar daran erfreuen.Das Schöne und Nötige an der Dunkelheit sehen.
Depressive können all dies nicht. Nicht nur, weil sie nicht so gepolt sind wie du, sondern sie können es gar nicht mehr. Dieser Teil ist mit abgeschnitten. Es gibt nichts, was noch wichtig ist. Nichts, was das Herz berührt. Nichts, was schmeckt oder was Lust auf mehr macht. Und deshalb ist das überhaupt nicht das Gleiche. Wenn die Wachverbindung zu deiner Seele gekappt ist, hast du nichts mehr.
Dir stehen nicht mehr die Härchen zu Berge bei guter Musik oder einem spannenden Film. Dir wird nicht warm ums Herz, wenn du ein Hündchen siehst oder ein Baby lachen hörst.
T: Das klingt, als wäre es ... die Hölle.
HG: Das ist es. Und meinst du nicht, ich kann das beurteilen?
[Natürlich spielt ein besonders trauriges Lied im Hintergrund. Was auch sonst. »The Wicked Witch« von Demons & Wizards. Einer meiner Lieblingssänger singt darin: »This is the end of all the miracles ...« / »Dies ist das Ende aller Wunder ...« ]
HG: So ist es. This IS the end of all the miracles. Depression beweist dir, dass du im Himmel wohnst, und dir gleichsam die Hölle durch Unvorsichtigkeit erschaffen kannst. Ich will aber nicht von »Schuld« sprechen. Schuld ist ein extrem missverstandener, beladener, menschlicher Begriff. Bist du »schuld« an deiner Depression? Nur so sehr, wie du schuld daran bist, dass du nass und verschmiert geboren wirst. Oder nur so sehr, wie du daran Schuld trägst, nass zu werden, wenn du bei Regen willentlich den Fuß aus einem Gebäude setzt.
[»Lithium« spielt. Ein Lied über die Droge, die hilft, extreme emotionale Zustände zu überleben.]
T: Was lehrt uns also Depression? Denn einen Grund muss es ja geben.
HG: Selbstverständlich. Nichts geschieht ohne Grund. Depression sorgt dafür, dass du das Leben lieben lernst. Jeden Sonnenstrahl und jede Blüte einzeln. Meinst du wirklich, es ist Zufall, dass Depressive Achtsamkeitsübungen machen sollen, wenn Achtsamkeit dich doch mit der Nase auf die Zeichen des Universums stoßen wird? Glaubst du, der Zusammenhang sei Zufall?
Du sollst lernen, nach jedem kleinsten bisschen Magie zu suchen, weil du nur so endlich wieder unsere Hinweise wahrnehmen wirst. Eines will ich nämlich sagen, auch wenn wir dafür Gegenwind bekommen werden: Depression ist immer verbunden mit Sturheit. Immer. Depression ist ein direktes Ergebnis von Sturheit. Und je sturer du in die andere Richtung geschaut hast, während wir dir Zeichen sandten, desto tiefer wird das Tal sein, das du durchschreitest. Ursache und Wirkung. Damit haben wir in dem Sinne nichts zu tun und es ist keine göttliche Strafe. Ihr richtet euch selbst darin ein, wie in absolut jeder anderen Krankheit auch.
Wenn du ein Kind hast, das sich die Ohren zuhält und laut LALALALALA macht, wenn ihm ein Hinweis gegeben wird, dann werden die Hinweise aufhören. Ursache und Wirkung. Wir erfüllen deinen Wunsch. Und wenn du als Erwachsener die Ohren zuhältst und laut LALALALA machst, wenn du einen Hinweis für deinen Lebensweg oder deine Berufung erhältst, dann werden die Hinweise aufhören. Was ihr dabei nicht bedenkt, ist die Tatsache, dass auch die kleinste Gefühlsregung aus der Seele kommt – und damit von uns, denn wir sind eine Einheit.
Eure Wissenschaftler fordern immerzu den Gottesbeweis. Frag mal jemanden, der durch ein depressives Tal ging, was Gott ist. Er wird dir sagen: Alles! Das Leben! Der Duft der Blumen! Die Gänsehaut im Kino! Die Tränen bei guter Musik und das Gefühl einer Umarmung. DAS IST DER GOTTESBEWEIS!
Ihr könnt euch in euren kühnsten Träumen nicht vorstellen, wie euer Planet wäre ohne euer morphisches Feld. Ohne eure diversen Gitter und Energiesysteme und den riesigen Einfluss von außen. Von uns. Ihr wärt ein depressiver Planet, um in euren Termini zu bleiben. Dolores Cannons Werke enthalten das Zitat »Es existieren höllenartige Versionen der Erde« – unter anderem das ist damit gemeint. Ihr könnt es euch nicht ausmalen.
Ohne die Anbindung bist du wie ein Fisch außerhalb des Wassers, der nicht sterben kann und es auch nicht darf. Keine Gnade kann ihn erlösen, denn diese Gnade wäre göttlich. Das IST die reinste Definition der Hölle, nicht wahr? Ewige Qual.
T: Das klingt entsetzlich!
HG: Natürlich tut es das. Übrigens habe ich damit nichts zu tun. Weder richte ich solche Systeme ein, noch halte ich sie im Gange. Was sollte ich auch in diesen Dimensionen, wenn ich meine Gnade nicht walten lassen und meine Aufgabe erfüllen kann? Wenn ich nichts von den Gequälten nehmen kann? Die Sache ist doch nicht, dass ihr euch den Gottesbeweis herbeiwünscht. Das ist nur eine kleine Narretei. Ein Zeitvertreib, dem einige von euch nachgehen. Die wirkliche Tragik ist, dass ihr besser nie herausfinden solltet, wie die Abwesenheit von Gott aussieht. Das wünsche ich eurem Planeten nicht und auch sonst keinem.
T: Das klingt fast wie eine Drohung.
HG: Es ist eine Warnung. Eine deutliche. Schon viele Zivilisationen haben sich aufgemacht, den Gottesbeweis zu erbringen und diese Narretei auf die Spitze zu treiben. Was sie fanden, war grundsätzlich das Gegenteil. Weil es nicht anders sein kann. Weil ihr, da ihr Alles-was-ist ja nicht anerkennen wollt als das Jetzt und Hier und das Licht, das Gegenteil für diesen Beweis haltet. Ironie des Schicksals, findest du nicht?
T: Puh. Menschen sind wirklich nicht sehr schlau. Au weia.
HG: Es wird besser. Rapide besser. Die ganz großen Hürden sind genommen. Und wir sind froh. Unsere viele gemeinsame Arbeit zahlt sich aus.
T: Bitte lass und daran in jedem Falle morgen anknüpfen. Gute Nacht.
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