T: Ich gebe zu, ich bin heute mal wieder nicht einwandfrei bei der Sache. *seufz* Ich will hunderte Sachen geschafft kriegen. Online, aber auch gänzlich offline. Deine Kerze erneuern, die am Boden angekommen ist und jede Menge Kleinigkeiten für meinen Altar kaufen. Gleichzeitig ist es noch so unglaublich viel Arbeit, bis das Blog online gehen kann. Gerade der erste Monat ist der schlimmste, in dem ich das Gefühl habe, kein Schwein kann mich verstehen. Weil ich nicht ordentlich mitgeschrieben habe am Anfang. Weil die Themen hin- und herspringen. Andere Monate sind da weiß Gott einfacher – zumindest in meiner Erinnerung.
C: Aller Anfang ist schwer, schon mal gehört?
T: Ja, verdammt. ^^ Ich glaube ja durchaus, dass ich nach ein paar Monaten in einen Flow kommen werde. Die Aufzeichnungen werden ja von Monat zu Monat auch besser, ganz klar. Gerade deshalb ist es jetzt am Anfang so blöde! Das will ich überhaupt nicht den Elfen anlasten, die haben einen hervorragenden Job gemacht. Aber dass ich nicht mitgeschrieben habe? Was zur Hölle habe ich mir dabei gedacht?
C: Ist dir noch nicht aufgefallen, dass die meisten Menschen erst merken, wie wichtig etwas war, wenn es vorbei ist?
T: Doch. Aber ich dachte, mit all meiner Erfahrung wäre ich weniger unvorbereitet in diese Sache hineingeschlittert.
C: Ach was, du schlägst dich gut.
T: Solch hohes Lob, hehe.
C: Was soll ich sagen, erinnerst du dich an die Passage mit dem Wahnsinn von der Muse?
T: Aber holla. »Wir hätten das alles gleich in deinen Kopf laden können. Innerhalb einer Sekunde. Aber die Chance besteht, dass ihr davon wahnsinnig werdet.« Jo ... so was hört man doch gern!
C: Also lass es eben langsam angehen. So langsam, wie du dich traust.
T: Das trifft es verdammt gut. Ich komme mir vor, als würde ich einen Schatz vor der Menschheit zurückhalten. Als hätte ich das Beamen erfunden und würde es keinem sagen. Ich habe regelrecht Angst, die Weitergabe dieses Wissens nicht schnell (genug) zu schaffen.
C: Die solltest du auch haben. Nicht, weil deine persönliche Sicherheit gefährdet ist, dafür ist gesorgt. Sondern weil das Wissen WIRKLICH dringend an allen Ecken und Enden gebraucht wird. Wenn niemand die Lunte zündet, kann das Feuerwerk nicht losgehen, nicht wahr? Die Kassetten voller farbenfroher Raketen bleiben kalt. Und noch einmal: diverse Leute warten auf dieses Feuerwerk. Einige wissen es, einige ahnen es, andere wissen es noch nicht. Das macht aber keinen Unterschied. Denn auch dies merken Menschen erst rückwirkend – WIE wichtig das ist, was sie gerade gelesen oder sonst wie erfahren haben.
Die allermeisten gehen durch ihr Leben und suchen wenig bis nichts von sich aus. Man muss ihnen wortwörtlich alles vor die Füße tragen und in ihren Weg schmeißen. Und wenn sie dann über ein wertvolles Stück Information endlich darüber gestolpert sind, realisieren sie es entweder nicht, oder sie sind noch sauer, dass sie gestrauchelt sind! Das sind mir ja die Liebsten. Sich nicht bedanken, ist das eine. Sich auch noch laut zu beschweren, ist das andere. Kein Wunder kommt ihr nirgendwo an. Die Achtsamkeitslehre sagt das. Die hat nun auch schon schlappe 10.000 Jahre und mehr auf dem Rücken, und NOCH IMMER hört ihr nicht zu. Kannst du das Maß an Frustration auch nur entfernt vorstellen?
Stell dir mal vor, du hast einen Kindergarten zu betreuen: Ein Drittel aller Windelkinder sitzt auf dem Hintern und heult mehr oder minder leise vor sich hin, nicht bereit, das mit dem Laufen noch ein weiteres Mal zu versuchen. Das nächste Drittel rennt so aufgescheucht durch den Garten, dass es Krokusse zertritt, Vögel aufscheucht und einen Herzkasper kriegt. Das letzte Drittel schließlich schaut von Kind 1 zu Kind 2 und kann einfach nur den Kopf schütteln. Das sind die Normalen.
Kind 1 würde sagen, die, die »Glück hatten« und die es irgendwie viel einfacher hatten, Laufen zu lernen. Kind 2 würde sagen, »die Faulen«, die »ohne Ambitionen« oder »die Langweiler«. Das wirklich Schlimme an diesem Bild ist: Alle diese 3 Kinder fühlen sich allein in ihrer Ausprägung. Das traurige Kind hätte gern Trost, das normale Kind würde gerne trösten, wird aber vom hyperaktiven Kind weggerissen und durch die Gegend gescheucht. Zu »seinem eigenen Besten«, natürlich. Ganz klar.
T: Das ist eine unschöne Beschreibung der Situation.
C: Aber treffend. Ich beobachte euch nun lange genug, um euch zu erkennen. Nicht, dass ich dafür logische Kategorien bräuchte, in die ich euch einteilen kann, ich sehe eure Seele ja ohnehin! Aber hätte ich die alles nicht, ich würde euch trotzdem an diesen Merkmalen erkennen. Das ist keine Wertung. Das traurige Kind hat eine Million Gründe, auf dieser eurer Welt zu verzweifeln und das aktive Kind hat mindestens hundert gute Gründe, um zu hetzen, denn es ist VIEL zu tun in eurem Sauhaufen hier. Ihr sucht euch ja zudem aus, was ihr euch vornehmt, und einige packen da wirklich was auf ihren Teller in den letzten Jahrzehnten. Aber ich muss bemerken, dass ihr weiter den absolut falschen Dingen hinterherjagt – Geld, Glück, Traumpartner. Alle diese drei Worte sind Glaubenssätze, wusstest du das?
T: Nein, nicht so genau.
C: Geld und Glück sind Konstrukte, das wisst ihr. Das bessere Wort für Geld ist Fülle (oder auch Flow) und das bessere Wort für Glück ist Achtsamkeit. Und Traumpartner? Ich bitte dich ...
T: Es müsste Lernpartner heißen, oder?
C: Zum Beispiel. Das Wort impliziert keinen ewigen Sonnenschein, es sagt, dass man gemeinsam etwas vorhat. Ein Ziel vor Augen hat. Zurück zu den Dingen, denen ihr hinterherlauft. Wir haben zwar gesagt, »gut« und »schlecht« und »besser« und »schlechter« sind keine Worte, die wir gern nutzen, aber hier muss ich mal deutlich werden: Es ist sehr SCHLECHT, diesen »Götzen« weiter hinterherzulaufen. Viele, viele tausend Jahre lang haben wir uns das jetzt angesehen und wenig getan (zumindest auf großer Skala, im Leben der einzelnen natürlich sehr viel mehr). Wir hatten aber auch die Zeit. Wir haben keine Zeit mehr für diesen Mist!!! Wir stehen weiterhin am gleichen Abgrund! Aber: Immerhin tut sich etwas, und das merkt ihr ja auch seit einem Jahr.
T: Aber holla.
C: Was hast du erwartet? Was GENAU habt ihr erwartet, was passieren würde, wenn ihr sechs Erden verbraucht, aber nur eine vorhanden ist? Wie GENAU habt ihr euch das vorgestellt? Dafür, dass ihr so gute Wissenschaften habt, glaubt ihr scheinbar immer noch, das nächste Erzvorkommen und das nächste Ölvorkommen würde schon irgendwo gefunden. Die Natur würde schon heilen, so wie die letzten 40.000 Jahre, die ihr es live miterlebt habt. Und soll ich dir was sagen? Das ist sogar wahr. Wir können jederzeit neue Singvögel auf dem Planeten aussetzen, wenn ihr alle gefangen oder getötet habt. Nur, bis sich die neue Population zu ordentlicher, zu TRAGBARER Größe ausgewachsen hat, seid ihr schon lange fort. Das ist Biologie, das steht sogar in euren Schulbüchern. Wenn die Beute ausbleibt, stirbt auch der mächtigste Jäger. Der stärkste Bär, der schlaueste Wolf, das kleinste Wiesel. Der intelligenteste Mensch. Eine ganz.simple.Mechanik, für jedermann jederzeit nachzulesen in den Büchern deiner Welt. Das größte Wunder, an das ihr Menschen derzeit glaubt, ist das Wunder, dass tatsächlich alles grenzenlos ist. Alle Materielle. Und meine kleine Freundin, ich sage dir, Materie ist sehr sehr endlich, wenn es drauf ankommt.
[Blind Guardian singt: »Wake up my friend now, wake up my frind now, THIS IS THE POINT OF NO RETURN.«]
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