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Bürger des Meeres

The Spirit Scribe

12. August 2021


T: Hast du mich gerade gerufen? Ich hatte urplötzlich wieder so einen Schwindelanfall und habe gemerkt, dass ich zwar mein Blog für die nächsten Tage befüllt, aber noch nicht gechannelt hatte. In etwa einer halben Stunde holen wir aber unseren Sohn ab, und ab da wird es zeitlich wieder enger. Also?

Namaka: Sagen wir mal so: Je länger du mit uns in Kontakt stehst, desto mehr kleine Freiheiten können wir uns genehmigen. Natürlich nur solche, die dich voranbringen! Die Verbindung zwischen dir und uns wird stärker. Das würde sie auch werden, wenn du Kontakt zu einer negativen Wesenheit hättest (deswegen ist es am Anfang auch »alles gar nicht so wild« mit den gerufenen Geistern und wird dann schnell schlimmer). Da ist es doch eigentlich ganz schön, dass mal was gleich ist, oder?

T: Es ist leichter für euch, mir Schwindel zu verursachen, als mich einfach so anzusprechen? Ist ja nicht so, als ob ich unwillig wäre, zuzuhören.

N: Die Frage ist doch nicht, ob es klappt. Die Frage ist: Was ist effektiver? ;)

T: Pah.

N: Na komm ...


T: Okay. Ich gebe zu, ich habe mich die letzten Tage nicht mit Ruhm bekleckert, was die Arbeit mit euch anging. Eigentlich wollte ich im Urlaub durchchanneln. Eigentlich müsste ich den Probedruck von »Das Wissen der Elfen« final gegenlesen. Eigentlich müsste ich das Cover final anpassen ...

N: Und dann sind da noch die Elfen. Und die Götter und Wesenheiten, die nach mir kommen werden ...

T: Gemein. Aber ich spüre schon, dass nach dir die Elfen wieder 1-2 Monate meiner Zeit in Anspruch nehmen werden.

N: Das sollten sie. Das Drachenkind ist herangereift und möchte erzählen, wie es ist, im Chaos über die eigentlichen Lebensjahre hinweg zu altern. Er wird im Grunde geboren als junger Erwachsener und altert zehn Mal schneller als die Welt um ihn herum. Eine sehr unbewegliche Welt, wenn man das mal so sagen darf ...

T: Hey, er altert »nur« drei Mal so schnell, wenn ich bitten darf. ;)

N: In jedem Fall fällt er aus seiner Zivilisation heraus. Die ja selbst schon völlig aus der menschlichen Zivilisation herausgefallen ist. Die Elfen sind sein Sprungbrett, wenn du so willst. Und er springt ins vollständig Unbekannte.

T: Das ist eine verdammt gute Zusammenfassung, meine Liebe! Vielleicht solltest du meine Klappentexte schreiben, hehe!

N: Nein, danke. Nur weil ich Überblick über die Legende habe, möchte ich noch kein Teil davon sein.


T: Dann erzähl mir vom Meer. Ich will jeden Tag Tauchen und Schwimmen gehen. Ganz extrem. So etwas hatte ich viele Jahre nicht!

N: Ja, das ist mein Einfluss. Die Wahrheit ist, dass ihr diese Sache mit »Wie oben, so unten« immer noch nicht richtig durchdrungen habt gedanklich. Im Meer gibt es sehr wohl Wüsten. Oder, nennen wir sie Mondlandschaften. Und es gibt wunderschöne Wälder mit glitzerndem Grün. Es gibt Gebirge, und wenn man so will, wohnt ihr auf dem »Dach der Welt«, ohne es zu merken. Denn was ist die Landmasse anderes, als die höchsten Gebirgszüge über dem Meeresboden?

T: Du liebe Güte, so habe ich das noch nie betrachtet.

N: Das solltet ihr aber mal. Nur wenige steigen hinab in die Tiefe. Es zieht euch mehrheitlich auf die höchsten Berge von allen. Das ist in Ordnung, das liegt an dem dort verfügbaren Licht und dem immerhin vorhandenen Sauerstoff (den ihr auch mit euren Lungen atmen könnt). Außerdem assoziiert ihr die Tiefe immer mit dem Abstieg in eine (wie auch immer geartete) Hölle. Ihr habt lange vergessen, dass ihr aus dem Meer kommt – und zwar viel wortwörtlicher, als ihr glaubt. Denk dabei nicht nur an eure Evolution vom Fisch übers Landtier zum Affen, das ist viel zu materiell gedacht.

Eure Seelen erinnern sich an das Meer. Es gibt Menschen, die sterben ohne den Kontakt zu mir (dem Meer). Sie gehen einfach ein ohne die Mischung aus Wasser und Wind. Das hat nicht nur mit ihrer Geburt AM Meer zu tun, das geht so viel tiefer.


T: Was sind Wale?

N: [lächelt verführerisch] Sagen wir es einfach so ... ihr tätet gut daran, sie als kleine Götter zu verehren. Es wäre richtig – galaktisch gesehen. Sie sind meine Kinder. Zwar nicht mehr oder weniger als jeder Einsiedlerkrebs, aber sie sind doch etwas ganz Besonderes.

T: Ich muss an diese Filmemacherin denken, die einen Film über Wale machte. Sie kam nach dem letzten Drehtag nicht von ihrem letzten Tauchgang zurück. Der Rest ihrer Crew hat zugegeben, dass sie so etwas gefühlt haben. [Ich finde leider keinen Artikel, den ich verlinken könnte, weil ich ihren Namen vergessen habe.]

N: Ich hätte sie gehen lassen. Jederzeit. Ich bin niemals grausam. Aber sie wollte bleiben, unter allen Umständen. Sie wollte die ultimative Erfahrung, die ich zu bieten habe. Und ich habe sie ihr gewährt. Es ist, wie die Filmcrew andeutete. Die Wale haben sie mit sich genommen, so wie es früher Geschichten von Seefahrern gab, die von Sirenen mitgenommen wurden. Du kannst deine Seele dem Meer übereignen. Und ich meine nicht aus Angst, dass dein Boot im Sturm kentert. In dem Fall unterwirfst du dich mir – was hilfreich sein kann, aber nicht muss, je nach Lerninhalt. Wenn du mir deine Seele übereignest, wirst du gleichberechtigter Partner in meinem Reich – meine Bürgerin. Und weil du deinen Körper nicht in der Form mitnehmen kannst, musst du ihn zurücklassen. Das ist alles. Glaub mir, eine Einbürgerung in mein Reich ist Grund größter Freude für die betreffende Seele. Ihr schmäht mich zu Unrecht. Ich hole niemanden, der nicht Willens ist. Ganz im Gegenteil! Ich sende euch meine kostbarsten Kinder, die euch begleiten. Die euch Ruhe und Zuversicht geben und sogar euren Körper retten, wenn ihr nicht in mein Reich gehört.

T: Und Haie? Und mythische Riesenkraken?

N: [zuckt mit den Schultern] Balance muss sein. Im Übrigen sind Kranken schlau genug, ein Schiff voller Menschen von eventueller Beute zu unterscheiden. Das nur mal ganz nebenbei.

T: Tut mir leid, ich muss los. Aber das mit den Walen will ich noch genauer wissen!

N: Gern.

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