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The Spirit Scribe

Arm ist der Künstler ...


30.12.2020


[Sias »Helium spielt über Kopfhörer.]

T: »Deine Liebe trägt mich hinauf wie Helium. Deine Liebe hebt mich hoch, wenn ich am Boden bin.« So ein traumhaftes Lied.

M: In einem Song muss das Wort »Gott« keinesfalls vorkommen, um eine Huldigung zu sein. Und in einem Lied, das sich anfühlt wie ein Abgrund, müssen die Worte »Angst« und »Einsamkeit« nicht vorkommen, um euch an diese Gefühle zu erinnern.

[»Lux Aeterna« spielt passenderweise, von Clint Mansell. Ein Gänsehaut-Song!]

T: Warte, wir hatten das Thema vor ein paar Monaten schon einmal. Jemand von euch sagte, dass derjenige, der euch etwas fühlen lassen kann, ein wahrer Magier ist. So in der Art war es doch?

M: Ja, ganz recht. Die Lieder und Filme und Bilder und Bücher, die euch am meisten bewegen, verknüpfen einen Punkt eurer Seelen-Erinnerung mit dem Jetzt. Ich muss kaum dazu erwähnen, dass das überaus heilbar ist. Was auch exakt der Grund ist, warum so viele hexengleiche Frauen und emotional hochentwickelte männliche Schöpfer in deiner Playlist vertreten sind.

Der Trick an der Kunst ist, dass ihr Schöpfer immer auf der Suche nach denjenigen seid, die euch verstehen werden. Ihr setzt euer Werk in die Welt, um die zu finden, die euch (wie ihr meint) fehlen. Die Hochsensitiven, die Spirituellen, die Androgynen. Deshalb tut es auch so entsetzlich weh, wenn ihr scheinbar niemanden findet – will heißen, wenn das Werk keine Bekanntheit erlangt. Es beweist euch, dass es scheinbar niemanden gibt, der so ist wie ihr. Selbstverständlich ist dieses Fazit von euch falsch, aber es wirkt für euch eben so. Und deshalb tut man gut daran, als Fan einer Sache laut zu verkünden, welches anHEIMelnde Gefühl ein Werk in die ausgelöst hat.

Briefe an die Erschaffer zu schreiben und irgendeine Reaktion erkennbar werden zu lassen, die beweist: »Lieber Künstler, dein Werk hat mich erreicht. Und berührt. Und verändert zum Besseren. Hat mir Heimat und Verständnis gezeigt. Und hier liegt ein weiterer Baustein deines Erfolges als Schreiberin: Du hast zwar die Millionen nicht – in Euros nicht und in Verkäufen nicht – aber du hast das Feedback. Und dieses lässt dich stur weitergehen auf dem »Artist’s Way«, auf dem Weg der wahren Künstler.


Arm ist nicht der Künstler, der wenig verkauft. Ich habe dir gesagt, ich kann dafür nichts. Arm ist der Künstler, der wenig Rückmeldung erhält. (Es ist wichtig, hier festzuhalten, dass die Künstler dieses Feedback JEDERZEIT haben könnten – von uns. Aber sie werden nicht still, gehen nicht in sich hinein und holen es sich nicht.)
Der ärmste Künstler ist aber derjenige, der fantastische Rückmeldung hat und ihr nicht glauben kann.

T: Ja, genau darüber habe ich gerade nachgedacht. Dass es so viele Menschen gibt, die keine Komplimente annehmen können und jedes Lob energetisch abblocken.

M: Man hat dir in deinem Leben schon des Öfteren vorgeworfen, arrogant zu sein, und hier liegt die Wurzel dafür.

T: Hier?

M: Ja, genau hier. Wir mussten dich von Geburt an mit der Fähigkeit ausstatten, positive Rückmeldungen annehmen zu können. So banal das für manches Ohr vielleicht klingt, aber ohne dieses Charaktermerkmal hättest du schnell hingeschmissen. Wie so viele.

T: Das sage ich sogar ganz offen! Wenn mich tatsächlich mal jemand fragt, wieso ich die Elfenbücher schreibe, dann führe ich zwei Sachen an:


1) ICH mache daran nicht viel, IHR diktiert. Und ich liebe diesen faszinierenden Vorgang, der mir viel Freude macht.


2) Das Feedback ist jenseits dessen, was ich mir hätte erträumen können.


Da gab es die Frau, die ihrem sterbenden Ehemann mein Drachenkind vorgelesen hat, als er schon nicht mehr das Bett verlassen konnte. Sie hat mich irgendwann extra angerufen, um mir das zu berichten. Ihr Mann sagte nämlich in einer hellen Minute: »Weißt du, dort wo ich hingehe, sind die Häuser auch wie bei den Elfen. Hell und mit viel Glas.« Nie, niemals werde ich dieses erste echte Feedback aus den tiefsten Tiefen einer Seele vergessen.

Eine andere Leserin, die mittlerweile eine gute Freundin geworden ist, hat das Buch in ihrem Burnout gefunden und in der Klinik gelesen, die sie wieder auf die Füße stellen sollte. Sie sagte: »Die Elfen haben mich ins Leben zurückgezogen. Nach der Lektüre war ich wieder soweit, der Welt ins Auge zu blicken und das Spiel wieder mitzuspielen.«

Was soll ich sagen? Diese zwei Aussagen würden mich noch dreißig Jahre lang schöpferisch weiter tragen, obwohl die Verkäufe vor sich hin tröpfeln. Das ist okay für mich. Es ist besonders okay für mich, weil ich jetzt ohnehin DIESES Werk habe!

M: Das will ich doch meinen. Denn seien wir ehrlich: Nicht nur du hast in dieses Werk viel Arbeit gelegt. Von Zeit kann ich nicht sprechen, aber Arbeit machen wir uns trotzdem mit euch.


T: [lächelt] Würden mir die christlichen Vokabeln nicht so gegen den Strich gehen, würde ich wohl sagen, ihr habt mich mit diesem Projekt gesegnet.

M: Neale D. Walsch hat es doch ganz gut gesagt, nicht wahr?

T: Aber hallo. Er sagt immer, er war »caused to know«, er wurde »zu Wissen veranlasst«. Und genau wie er bin ich dafür dankbarer, als ich es jemals mit Worten ausdrücken kann.

M: Dann drück es mit Kerzen aus. Im Tanz und im Singen. Wie ich oben sagte: Um uns zu preisen, muss der Song das Wort »Gott« nicht enthalten.

T: Du bist gut. Du bist echt gut.

M: Full circle. Hast du etwas anderes von mir erwartet?

T: Ganz und gar nicht. Mein Gott, morgen ist unser »letzter« Tag. Ich weiß, ich weiß, nur innerhalb der Challenge. Trotzdem. Ich fasse es noch nicht ganz.

[Austin Wintorys »I was born for this« spielt. Ich singe mit.]

M: Sag dir das, wenn es schwierig wird. Immer und immer wieder: »C’est pour cela que je suis née. Ne me plaignez pas!« (»Hierfür wurde ich geboren. Bemitleide mich nicht.«) Selbstverständlich wird es diese Tage geben, 2021 und darüber hinaus. Sie sind Teil des menschlichen Erlebens.

T. Ich danke dir. Danke, danke, danke, danke! Bis morgen zum großen Finale!

M: ICH bin hier. ;)

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